Den traurigen Nachkriegsverbrechen drückte die Pfarre Tüchern ihren eigenen Stempel auf. In der Baracke des einstigen deutschen Sportzentrums hielten sich zeitweise nach dem Ende des Krieges im Mai 1945 die zurückgekehrten Domobranzen, Soldaten und Zivilisten, Frauen und Kinder, welche die verbündeten Engländer gemeinsam mit den Flüchtlingen von Kroatien und Serbien, die in Kärnten angehalten wurden, auf, um sie dann unseren neuen Machthabern auszuliefern. Die Mehrzahl davon wurde ohne Urteil erschlagen, einige in der Nähe des Lagers in Bukovzlak oder in der näheren Umgebung von Cilli/Celje, noch mehr aber sind von dort in den Tod in der Huda Jama/ Bösen Grube bei Tüffern/Lasko in die Bergwerksstollen von Hrastnik/ Eichthal oder Pecounik und sonst noch wohin geführt worden. Jahrzehntelang durfte in der Öffentlichkeit darüber nicht gesprochen werden. Erst nach den demokratischen Veränderungen und der Verselbständigung Sloweniens wurde darüber mehr gesprochen und geschrieben. Noch immer aber bleibt das schmerzende Gefühl und das Unbehagen angesichts dieser schweren geschichtlichen Wahrheit. An der Stelle des einstigen Lagers wurden nach einem Plan eines anerkannten Architekten H. Mark Music allen dort Gestorbenen und zu Tode Gebrachten ein Denkmal gebaut und ein Erinnerungspark errichtet. Man hat ihn im Oktober 2004 eröffnet, doch ist er noch nicht fertig. Nach den Vorstellungen des Architekten wurde beim Erinnerungspark auch ein Erinnerungsweg geplant. Dieser sollte wie die Erinnerung an das große Leiden an 14 Stationen des Kreuzweges vom einstigen Lager gegen die Kirche der Heiligen Anna geführt und bei der Kapelle der Auferstehung Christi enden.
Am östlichen Teil des Parks ist voraussichtlich ein Parkplatz und ein Informationsraum vorgesehen, in welchem den Besuchern gründliche Informationen über das damalige Geschehen und über die Bedeutung des Erinnerungsparks zur Verfügung stehen. Erst so wird der Park ein vollständiges Bild bieten können, aber ab jetzt bleibt es unvollendet. Auf der Grabstätte erinnern wir uns aller Opfer mit dem Besuch der Messe und der Erinnerungsfeier jeden ersten Sonntag im Monat Oktober /und am 2.11. Nachmittag. In der Pfarrkirche des Heiligen Martin aber findet jeden ersten Samstag im Monat eine Gebetsstunde um Versöhnung im slowenischen Volk statt.
Das Gebet um Versöhnung:
O Gott, Du bist der Vater aller Menschen, und Du wünschest, dass wir alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden. Es schmerzt Dich, wenn Menschen sich gegenseitig ausschließen und sich hassen, insbesondere wenn man sich (Anm. Transkriptor: ihnen?) die grundsätzlichen Rechte oder sogar das Leben nimmt. Wir bitten Dich für alle Opfer des Krieges und der Nachkriegsgewalt: Gib den Verstorbenen den Ewigen Frieden, gib den Lebenden, dass sie sich gegenseitig versöhnen, Gib, dass die traurige Vergangenheit die Gegenwart und die Zukunft sie nicht mehr belasten sollte. Gib, dass die Atmosphäre der Verzeihung und des gegenseitigen Vertrauens wachsen möge. Denn Du bist unsere gemeinsamer Vater und Dein Sohn Jesus Christus opferte sein Leben für uns. Wir bitten Dich, verleihe uns Versöhnung nach ihrem Verdienst. Amen.
Vortrag, gesamt:
Willkommen in der Pfarre St. Martin bei Tüchern.
Tüchern hat eine reiche Geschichte. In den schriftlichen Quellen ist es indirekt schon im 12. Jh. erwähnt Die Ortsgeschichte ist mit den Grafen von Cilli eng verbunden, denn die Tüchener waren bzw. erwarben ihr Edelbürgertum. Nach einer Legende sollte der Graf Ulrich II. von Cilli gern zu Tüchener Mädchen gekommen sein. Bei einem solchen nächtlichen Ausflug nahmen ihn die Tüchener Burschen gefangen und hielten ihn fest. Der Graf im Wunsche, dass man ihn von der Schande bewahren möge, bot den Tüchenern ein Lösegeld an, doch die Burschen nahmen es nicht an. Sie liessen den Grafen erst los, als er ihnen versprach, zu ihnen edelmütig zu werden, und er aus seinem Wappen zwei Sterne verehrte.
Diese Legende verwerteten auch Benjamin Ipavec für die erste slowenische Oper die Tüchener Edelinge, und Verclv Kocevar für die Sage des Müller Janez. Nach dem Aussterben der Grafen von Cilli erneuerte der Grossherzog Ferdinand am 25.5 1537 wieder das Tüchener Edeltum und bestätigte die Freiheiten. Heute ist Tüchern Sitz der gleichnamigen Ortsgemeinschaft, in welcher rd. Tausend Einwohner leben mit vielen Zuwanderern. Tüchern war zunächst eine Filiale einer Urpfarre und wurde mit ihr im Jahre 1256 dem Kloster Stich zugeteilt. Über die alte Tüchener Pfarre gibt es keine Aufzeichnungen, wir wissen nur, dass es schon im J. 1528 einen Pfarrer und zwei Kapläne hatte, wie die Pfarre im J.1545 erwähnt wurde. Im Bereich der damaligen Pfarre gab es 5 Kirchen: die Pfarrkirche St. Martin und die Kirchen St. Stefan, St. Anna, St. Laurenz und St. Johann. Die Kirche St. Stefan stand am Ort des jetzigen Kreisverkehrs in Tüchern. Während des Krieges wurde sie bei einem Luftangriff beschädigt, nach dem Krieg (1958) aber wurde sie zerstört. Der Glockenturm blieb bis zum J. 1974. Zur Erinnerung an die Kirsche St. Stefan wurde beim Kreisverkehr eine Ehrensäule (Obelisk) mit der Statue des ersten christlichen Märtyrers, dem hl. Stefan, umgeben mit Steinen (errichtet). An den Seitenteilen des Obelisk befinden sich Ortssymbole: das Tüchener Wappen, eine Imitation (Nachahmung) der Tüchener Flagge und des richterlichen Szepters, das an das einstige Recht einer eigenen Gerichtsbarkeit im Ort erinnert.
An der Stelle der jetzigen Pfarrkirche St. Martin stand zu Beginn des 20. Jh. die alte Kirche St. Martin, die niedergerissen wurde, denn sie war zu klein. Im J. 1906 wurde der Grundstein für die neue Kirche gesegnet, die man im J. 1907 erbaute, im J. 1908 geweiht wurde. Die Kirche wurde im J. 2007 zur Verbreitung auf die Feier der 100 J. ihrer Weihe insgesamt erneuert.
Nach dem 2. Weltkrieg ist die Einwohnerzahl in Cilli sehr gewachsen, weshalb neue Pfarren entstanden sind; im J. 1960 entstanden die Pfarre St. Cecilia und die Pfarre St. Josef, der ein Teil der Pfarre Tüchern zugeschlagen wurde, im J. 1975 wurde zwischen Vojnik und Tüchern die Pfarre Ljubecua gegründet; im J. 1997 aber wurde aus der Tüchener Pfarre die Filialkirche St. Laurenz ob Staram (Kompole) abgespalten und es wurde diese eine selbständige Pfarre mit 1500 Einwohnern. Die Pfarre St. Martin zählt heute rd. 3500 Seelen und umfasst die Siedlung der Ortsgemeinschaft Tüchern und einen Teil der Gemeinde Stara. In der Pfarrkirche gibt es regelmässig Gottesdienste, und zwar an Sonntagen um 8 und 10 Uhr, an Werktagen aber etwa um 7 Uhr oder aber abends um 19 Uhr (im Winter um 18 Uhr).
Die Filialkirche St. Anna auf der Höhe (ner vrheh):
Auf Grund schriftlicher Quellen soll dieses Heiligtum im 16. Jh. Erbaut worden sein. Aber das Wappen der Grafen von Cilli über der Hauptstirnseite sowie den gotischen Baugliedern weisen darauf hin, dass die Kirche noch vor dem Aussterben der Grafen im J. 1456 angebaut wurde. Die Kirche wurde mehrmals erneuert, einen grundlegenden Umbau erlebte sie schon im 2. Drittel des 18.Jh. Im 19.Jh. wurde wieder stark in das Innere eingegriffen: mit einer neuen Einrichtung und Bildern zerstörte oder verdeckte man wahrscheinlich vielen alten künstlerischen Reichtum. Man beließ aber das Wertvollste: den Hauptaltar aus dem J. 1651. Zu drei Stockwerken versteckt sich die richtige Pracht der barocken Holzschnitzkunst. Im Thron herrscht die Statue der hlg. Anna Selbtritt (hlg. Anna, Maria und Jesus). Das ist das jüngere als andere Bildnisse am Altar, die Marias Verwandtschaft darstellen. Aus der Volksüberlieferung und aus Inschriften hinter dem Tabernakel im Altar erfahren wir, dass der Altar aus Petrov stammt, wo das Neue gefertigt und das Alte ab verkauft wurde. Den blühenden marianischen Pilgerweg könnte man sich mit einer Neubestellung beim damals beliebten Holzschnitzer gegönnt (geleistet) haben, den alten Altar aber verkaufte man nach Tüchern.
Die Kirche stellt einen grossen künstlerischen Reichtum dar, daher bemühen wir uns, diese mit gründlicher Erneuerung zu erhalten. Nach der Erneuerung der Aussenseite (in letzter Zeit wurde das Dach erneuert) ist auch die Erneuerung der Innenseite notwendig, damit die Kirche in ihrer ursprünglichen Schönheit erstrahlen wird, besonders noch bei feierlichen Gottesdiensten, die wir am Sonntag und bei der Feier des Namenstages der hlg. Anna begehen. Das eucharistische Kreuz wurde anlässlich des eucharistischen Kongresses im J. 1935 aufgestellt. Nach dem Krieg wurde es abgesägt und weggeführt, neuerlich wurde es in den J. vor der Verselbständigung Sloweniens aufgestellt, erneuert aber anlässlich der Feier der neuen Messe im J. 2007.
Übersetzung Quelle: http://members.chello.at/heinz.pohl/Huda-Jama-Bildungsfahrt-2014.htm
Offizielle gemeinsame Kranzniederlegung mit slowenischen, kroatischen und österreichischen Politikern und Kulturverbänden zum Gedenken an alle Opfer von politischer Gewalt im Tito-KZ Teharje/Tüchern. Offizielle Übergabe der Bücherspenden für die deutsche Bibliothek in Cilli/Celje:
Liebe Teilnehmer des grenzüberschreitenden Erinnerns aus Slowenien, Kroatien und Österreich, liebe politische Vertreter, Volksgruppenvertreter, Vertreter der Kulturverbände und der Wissenschaft!
Dobrodosli Dragi Slovenci in Hrvati. Danes v spomin vsem črtvam političnega v spominskem parku Teharje. Danke für euer Kommen. Für die Mitorganisation möchte ich mich bei der deutschsprachigen Volksgruppe Sloweniens unter Andrej Ajdic sowie den Vertretern der slowenischen demokratischen Volkspartei (SDS) bedanken. Ein besonderes Dankeschön ergeht an die Kärntner Politiker der österreichischen Volkspartei, insbesondere an den Landesrat für Kultur Dipl.-Ing. Christian Benger und an den ÖVP-Obmann und Klagenfurter Stadtrat Peter Steinkellner sowie an die Stadt Klagenfurt und deren Bürgermeister Christian Scheider sowie dem Stadtrat Wolfgang Germ, ohne deren Unterstützung die Veranstaltung hier nicht möglich gewesen wäre.
Für mich als überzeugten Europäer und Verfechter des europäischen Gedankens und des grenzüberschreitenden Erinnerns ist es allein schon sensationell und zugleich bewegend, dass Teilnehmer aus KROATIEN, SLOWENIEN und ÖSTERREICH heute gemeinsam und in Frieden hier im „Erinnerungspark für alle Opfer der Revolutionsgewalt“ im ehemaligen Tito-Partisanen- Konzentrationslager Tüchern/Teharje die Erinnerung pflegen dürfen.
Vor rund 30 Jahren wäre war etwas Derartiges in Slowenien und Kroatien nur unter hoher Lebensgefahr möglich. Aber auch auf österreichischem Staatsterritorium in Kärnten wurden sogar Österreicher und Antikommunisten aus Kroatien und Slowenien aufgrund ihres Erinnerns an die Verbrechen der Partisanen von den jugoslawischen Kommunisten vor allem Ende der 40er Jahre und Anfang der 50er Jahre im Kärntner Grenzland nach Jugoslawien verschleppt oder ermordet. Um nur einige zu nennen:
In den 70er Jahren wurden insgesamt 19 nachgewiesene UDBA-Sprengstoffanschläge gegen Kärntner Einrichtungen auf österreichischem Territorium durchgeführt – der letzte Anschlag auf das Heimatmuseum in Völkermarkt war erst im Jahr 1979. Weiters wurde vom slowenischen kommunistischen Geheimdienst UDBA/SDV im Jahr 1972 aus Österreich der Priesterseminarist Stjepan Crnogorac nach Jugoslawien verschleppt und getötet. Der österreichische Staatsangehörige kroatischer Abstammung Nikola Martinovic, ein Führungsmitglied des österreichischen Opferverbandes Bleiburger Ehrenzuges, wurde am 17. 2. 1975 im Vorfeld der Erinnerungsfeier an die Massaker von Bleiburg (Sprich ein Synonym der Partisanengräuel an den Kroaten im Mai 1945) ermordet, welches er jedes Jahr am Bleiburger Feld ausrichtete. Dies geschah unter den Augen und mit der Zustimmung der damaligen politischen Verantwortlichen der „Sozialistischen Republik Slowenien“. (Im Vorfeld des UDBA-Geheimdienstterrors gegen den Bleiburger Ehrenzug beteiligten sich auch die sozialistische Republik Kroatien und die sozialistische Republik Bosnien und Herzegowina.)
Für mich als Historiker ist es daher nicht selbstverständlich, hier ohne Furcht vor Gewalt und ohne Lebensgefahr inmitten des vormaligen Tito-KZ Tüchern/Teharje in Slowenien aufhalten zu können und an die Opfer zu erinnern. Das war vor dem Zusammenbruch des Kommunismus im Ost- und Südeuropa und vor der Gründung unserer gemeinsamen Europäischen Heimat EU keine Selbstverständlichkeit. Es darf nicht unkommentiert bleiben, wenn die EU immer nur verunglimpft wird.
Sondern man muss vor allem die Garantie der Menschenrechte und den freien Aufenthalt und Personenverkehr sowie Meinungsvielfallt in der EU der Jugend vor Augen führen und gleichzeitig den Politikern für diese ARBEIT und das gesamte PROJEKT EU ein großen Dank ausrichten. Man muss die Bevölkerung darüber aufzuklären, dass ein demokratisches, völkerfreundliches sowie bürgerfreundliches Europa ein Friedensprojekt darstellt.
Historiker und Politiker müssen aber auch vor den zukünftigen Gefahren warnen und wachsam bleiben: Nach wie vor wird die Aufarbeitung des Mordfalles Nicola Martinovic auf Druck von ehemaligen Kommunisten von der Justiz vereitelt und der slowenische ehemalige Ministerpräsident Janez Jansa wird ohne konkrete Beweise inhaftiert. Polithaft und Politjustiz, wie unter anderem für Janez Jansa, dürfen auf keinen Fall in EU-Staaten mehr möglich sein. Das heutige gemeinsame Erinnern soll der Jugend als Mahnung vor diversen Einheits-Ideologien und totalitaristischen Gefahren in der Zukunft dienen.
Vor rund fast 70 Jahren wurden hier in Tüchern/Teharje ebenfalls Menschen der heute anwesenden drei Nationalitäten zu Opfern: deutsche Altösterreicher, deutsche Untersteirer, und Unterkärntner aus dem heutigen slowenischen Mießtal, Slowenen (Zivilisten und slowenische Domobrancen), Kroaten (Zivilsten und Domobranen) und Serben. Außerdem auch 30 österreichische Kärntner und Steirische Landsleute wurden interniert und getötet. Fast niemand mehr weiß in Österreich und Slowenien Bescheid von den insgesamt 130 getöteten österreichischen Kärntner Zivilisten und den rund 30 österreichischen steirischen Zivilisten (vor allem aus Region Eibiswald), welche nach dem Krieg Ende Mai 1945 von Österreich nach Nordslowenien verschleppt und dort getötet wurden.
Das heutige Erinnern ist nicht nur einseitig, sondern ein vielseitiges Erinnern. Wir erinnern grenzüberschreitend, wir erinnern uns aller Opfer, egal welcher ethnischen und politischer Herkunft, wir erinnern an alle politisch totalitäreren Gewaltopfer – einschließlich der nationalsozialistischen Gewaltopfer – aber wir nehmen uns das Recht, der im öffentlichen Diskurs und in der Geschichtsschreibung im Besonderen der vernachlässigten Opfer der Partisanengewalt zu gedenken.
Es gibt leider noch immer Politiker aber auch Historiker, die die Opfer der kommunistischen Partisanengewalt oder des Nationalsozialismus relativieren und sogar zu leugnen versuchen. Und das nicht nur in Slowenien oder Kroatien, sondern es handelt sich genauso um Historiker und Politiker in Österreich.
Außer wenigen Historiker wissen viele junge Menschen vor allem in den Schulen und den Universitäten nichts historisch Wissenschaftliches oder Authentisches über die Verbrechen der Tito-Kommunisten und der Partisanen. Ich kann selbst auf Grund meiner Erfahrung im öffentlichen Diskurs darauf hinweisen, dass die Opfer der Partisanengewalt – Nachkommen dieser Opfer und Volksgruppenopfer zumeist als solche zweiter Klasse diffamiert und eingeschüchtert werden. Auf diese Weise sollte man im 21. Jahrhundert nicht mehr mit Opfergruppen umgehen.
Durch etliche traumatisierte Zeitzeugen weiß ich authentisch, wie wichtig es für das einzelne Opfer und deren Nachkommen als Angehörige eines Volkes, einer Gruppe oder einer Familie ist, dass die Gewalterfahrungen wahrgenommen und nicht abgesprochen werden. Den Opfern würdig zu Gedenken ist ebenfalls ein Menschenrecht.
Leider gibt es auch noch heute nur wenige Historiker, die um historische Wahrheit und der gemeinsamen grenzüberschreitenden Aufarbeitung der Geschichte zwischen Slowenien und Österreich aber auch Kroatien und Serbien bemüht sind.
Wer als Historiker arbeitet, darf sich nicht auf Schwarz-Weiß-Malerei beschränken. Geschichtswissenschaft, wie sie in allen freien Ländern von allen ernst zu nehmenden Wissenschaftlern verstanden wird, ist alleine der historischen Wahrheit verpflichtet. Nur wenn wir bereit sind, alle Fakten auf den Tisch zu legen, und den Mut haben, zu einer objektiven Aufarbeitung der Geschichte im Alpen-Adria Raum, insbesondere zwischen dem österreichischen Kärnten, Slowenien und Kroatien, aber auch mit Italien und Serbien, die den Historikern erlaubt, alle Quellen und Fakten zu veröffentlichen und niemand versucht den anderen Opfern abzusprechen – oder zu relativieren – werden wir: Erstens, ein wahrheitsgetreues Bild der Geschichte bekommen und zweitens in der Lage sein, die Konflikte zu verstehen.
Ohne dieses Verständnis kann es weder eine echte Versöhnung von Völkern und Minderheiten geben, noch eine wirkliche Versöhnung zwischen den Völkern und Staaten im Alpen-Adria Raum sowie am Balkan. Nur mit einem historischen Konsens und Einbindung aller Streitparteien sowie der Vertretung der Wahrheit wird es einen dauerhaften Frieden geben. Ein nicht-wissenschaftlicher und mit einer radikalen antifaschistischen Partisanenideologie oder der NS-Ideologie geleiteter Umgang mit der Geschichte wird neuen Unmut säen und wird neue Konflikte heraufbeschwören.
Seit über 10 Jahren forsche ich zur Thematik kommunistische Verbrechen im österreichischen Slowenischen Grenzgebiet. Ich hab auch ein wissenschaftliches Buch zur Partisanengewalt in Südösterreich die Tragödie von Bleiburg und Viktring im slowenischen Hermagoras Verlag, sowie etliche Artikel über die kommunistische Gewalt (unter anderem auch zum Fall Martinovic) im kärntnerslowenischen Grenzgebiet publiziert. Nebenbei sind sie auch in slowenischer und kroatischer Sprache erschienen.
Als Wissenschaftler sollte man auch nicht alle Partisanen oder Wehrmachtssoldaten verurteilen, sondern die Fähigkeit und Gabe haben geschärft und differenziert zu denken und der Wahrheit auf der Spur zu sein und deshalb sehe ich es auch notwendig an, weiterhin Erinnerungs- und Bildungsfahrten zur historischen Aufklärung zu organisieren und meinen Landsleuten ebenfalls ein Stück Bildung und differenziertes Denken im Zusammenhang mit ethnopolitischen und ideologischen Konflikten zu vermitteln.
Die heutige Bildungsfahrt hat deshalb das Motto „Der Wahrheit und der unerforschten Zeitgeschichte auf der Spur“ und das Kennenlernen, die Versöhnung, den Aufbau der Deutschen Bibliothek und das Miteinander mit dem slowenischen und kroatischen Nachbarn im Blickfeld. Viele meiner österreichischen Landsleute sehen jetzt ein, dass etliche Slowenen und Kroaten ebenfalls Opfer von der kommunistischen Partisanengewalt waren. Sie weichen von einem festgesetzten Denkmuster ab.
Das politische-ideologische Trauma beginnt für etliche Österreicher, Slowenen und Kroaten zu bröckeln: Das bis in die dritte Generation existierende nationale Trauma gegenüber der jeweils anderen Volksgruppe im Zusammenhang mit der politischen Gewalterfahrung kann nur durch solche grenzüberschreitenden Bildungs- und Erinnerungs- Veranstaltungen gelöst werden. Mit gegenseitigen Beschuldigungen und Vorurteilen mit dem Stigma und der Gleichsetzung für alles Deutsche (Altösterreichische, Österreichische) = Nazis =Nationalsozialisten und alles Slowenische, Slowenen, Slawen, Kroaten oder Serben= Tito-Kommunisten bzw. antifaschistische Tito-Partisanen muss im 21 Jahrhundert ein Ende haben.
Das heutige Erinnern im Tito-KZ Tüchern ist der Beweis, dass etliche Slowenen und vor allem die slowenische demokratische Partei SDS in Slowenien und etliche Kroaten und die kroatische demokratische Partei Kroatiens (HDZ), die heute mit Vertretern hier anwesend sind, Verständnis zeigen. Die zwei Parteien stehen für eine Aufhebung der Kommunisten-Gesetze (für die Abschaffung des Unrechtsdiktates der AVNOJ-BESCHLÜSSE in Jugoslawien sowie eine objektive Aufarbeitung der kommunistischen Verbrechen und den Gräueltaten der Partisanen).
Wir Österreicher müssen uns für das Engagement bei den mutigen Parteien bedanken. Das ist ein Grund, warum die slowenische SDS und Parteiobmann Janez Jansa von der Justiz, welche unter kommunistischen alten Seilschaften steht, zu Unrecht verfolgt wird. Janez Jansa hat auch die Aufarbeitung der Massengräber – sprich die Erforschung des Massengrabstollen Huda Jama forciert und das passt den altkommunistischen Seilschaften nicht.
Es muss strikt abgelehnt werden, dass einige Österreicher noch versuchen, allgemein Slowenen oder Slowenien bzw. Kroaten oder Kroatien pauschal für die Verbrechen der Partisanen und Kommunisten schuldig machen. Die Verbrechen sind unter der Herrschaft der Kommunisten und in der „Sozialistischen Republik Slowenien“ und in der „Sozialistischen Republik Kroatien“ im Bund des Sozialistischen Föderativen Jugoslawiens passiert – in einer Diktatur.
Im Gegenzug muss von slowenischer und kroatischer Seite Verständnis aufgebracht werden, dass die deutschsprachigen Altösterreicher heute nichts mehr dem Nationalsozialismus und den Verbrechen an dem slowenischen und kroatischen Volk im Zweiten Weltkrieg zu tun haben. Pauschalverurteilungen sind nur ein Machtinstrument der ewig gestrigen Ideologien des Totalitarismus.
Möge die heutige völker- und grenzüberschreitende Erinnerungsfeier im TITO-KZ (Teharje/Tüchern) sowie die Gründung der Deutschen Bibliothek in Slowenien der erste Schritt in Richtung einer Verständigung und gemeinsamen Aufarbeitung der Geschichte sein. Ich wünsche mir von ihnen Herr Andreas Ajdic, dass sie die Bibliothek auch der slowensichen Mehrheitsbevökerung und der Bevölkerung der kroatischen Nachbarstaates ebenso zugänglich machst und dass die deutsche Bibliothek ein Zentrum der gemeisamen Verständigung und Begegnungsstätte zwischen Slowenen, deutschen Altösterreichern, Kroaten und Österreichern wird.
Mag. Dr. Florian Rulitz (Kärntner Historiker für Zeitgeschichte)
Sehr geehrte Damen und Herren! Grenzüberschreitende Erinnerungskultur ist ein wesentlicher Bestandteil freundschaftlichen Zusammenlebens. Gegner von Gestern entwickeln ein von gegenseitigem Verständnis geprägtes Miteinander. Das gemeinsame Europa als Friedensprojekt ist ein Vorzeigemodell, das aber noch nicht in ganz Europa Wirkung zeigt. Die Vorkommnisse in der Ukraine sollten für uns alle eine Warnung sein, damit wir im Bemühen um ein friedvolles Miteinander nicht nachlassen. Dazu dient auch der heutige Besuch und die Durchführung dieser Gedenkveranstaltung in Tüchern/Teharje. Den Opfern von Gewalt, sei es durch die Massenmorde unter dem Nationalsozialismus oder in anderen totalitären Regimen (Titoismus), zu Gedenken, deren Leiden nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, ist eine Verpflichtung von nachfolgenden Generationen. Der wichtigste Schluss daraus ist, alles zu unternehmen, damit solche grauenvollen Ereignisse nicht mehr vorkommen. Damit untrennbar verbunden ist aber geübter Toleranz und Achtung der Menschenwürde. Auch der Umgang mit Minderheiten und Akzeptanz ihrer Identität ist dabei ein besonderer Punkt. Österreich hat vorbildhaft diese wesentlichen Punkte sogar in die Bundesverfassung aufgenommen. In Kärnten wurden sehr ernsthafte Anstrengungen im Bereich Minderheitenrechte unternommen und umgesetzt. Auch die Republik Slowenien hat ausgezeichnete Gesetze für z.B. die italienischsprachige Minderheit geschaffen. Ein Punkt ist allerdings noch offen, die Rechte der deutsprachigen slowenischen Bürger. Die Anerkennung dieser Menschen als Minderheit und Umsetzung ihrer Minderheitsrechte ist ein Gebot der Stunde. Der ÖVP Club geht mit guter tat voran spendet für den Aufbau der Deutschen Bibliothek 200.- Euro und ich übergebe im Namen der Stadt Klagenfurt Büchersachspenden im Wert von tausenden Euro.
Sehr geehrte Damen und Herren! Die objektive Aufarbeitung der Geschichte, vor allem der Ereignisse im 20. Jahrhunderts, der Zeit des Nationalsozíalismus und des Titoismus, muss die Basis für das von gegenseitiger Achtung geprägte Zusammenleben des 21. Jahrhunderts bilden. Bei der heutigen Veranstaltung gedenken wir der Opfer der kommunistischen Partisanengewalt. Wir gedenken jener Frauen, Männer und Kinder die durch obsesive Gewalt ihr Leben lassen müssten. Setzen wir alles daran, dass ihre Leiden nicht vergeblich waren, zeigen wir dass wir daran glauben, dass ein friedvolles Miteinander auch wirklich umgesetzt werden kann.
Im Zusammenhang der Kranzniederlegung im slowenischen Tüchern am 20.9.2014 darf ich hiermit offiziell einen Kranz der Stadt Klagenfurt und ihres Bürgermeisters mit Schleifenbeschriftung niederlegen: Rechte Schleife: „In Gedenken an die Opfer politischer Gewalt“; linke Schleife: „Der Bürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee“
PR: Aussendung und Rede: Peter Steinkellner (Stadtrat und ÖVP Obmann)
Sehr geehrte Gäste,
die Zeit des Krieges ist eine besondere Zeit. Eine Zeit, in der die Menschen ganz anders denken, handeln und leben als in Zeiten des Friedens. Eine Zeit, in der andere Werte als in Friedenszeiten an Bedeutung gewinnen. Es ist dies eine Zeit, in der allzu oft am Himmel von Leben und Tod der Gedanke Thomas Hobbes' erstrahlt: Ein Krieg aller [...] gegen alle [...].
(Hobbes: Leviathan. 1;8)
Auch wenn es stimmt, dass die Kriegszeit eine andere ist als die Friedenszeit, so ist es dennoch unbegreiflich, wie man die Zeit unmittelbar nach Kriegsende ähnlich betrachten kann. Man kann nämlich nicht mit gleicherlei Maß die Zeit beurteilen, in der gegen Zivilisten, Kriegsgefangene und politische Gegner Gewalt angewandt wird, in der Schauprozesse stattfinden, Massenmorde und Genozid.
Heute stehen wir an einem solchen Ort. Einem Ort, wo nach Kriegsende Gewalt angetan wurde. Wir stehen an einem Ort, der gezeichnet ist von Schmerz, Unrecht und dem erbarmungslosen Drang nach Vernichtung dessen, was am heiligsten ist – des menschlichen Lebens.
Es ist nur schwer begreiflich, doch ist Slowenien übersät mit solchen Orten, wo während der revolutionären Nachkriegszeit, zu viele Menschenleben erloschen sind. Männer, Kinder, Frauen. Hier, wo wir heute stehen, verschwand so manches unerfüllte Leben im Staub, so manche unerfüllte Zukunft. Den Kindern wurden zu Unrecht die Eltern genommen, zu Unrecht wurden sie aus den Händen ihrer Mütter gerissen, die sie eigentlich streicheln müssten, zu Unrecht wurden den Brüdern die Schwestern genommen und den Schwestern die Brüder, den Neffen die Onkel, den Enkelinnen die Großväter. Wie viele Generationen mussten hier, an diesem Ort, ihren Lebensweg beenden, weil sie die Heimat auf eine vielleicht andere Art im Herzen trugen als jemand anderes? Sie hatten ein gemeinsames Ziel, Freiheit für die Heimat, doch war die Idee, wie diese Freiheit zu erlangen ist, anders.
An diesem Ort beklagen wir Opfer verschiedener Nationalität, vor allem Angehörige der deutschen Minderheit, Kroaten und Slowenen. In diesem Gefilde hauchten sie ihre Leben aus, ohne eine Chance sich zu wehren, ohne eine Möglichkeit, sich unschuldig zu bekennen, ohne die Möglichkeit ihr Recht zu behaupten, ohne zu wissen, was überhaupt ihr Verbrechen gewesen sein soll.
Einige Opfer außergerichtlicher Nachkriegsmassaker sind bekannt. Sie haben Namen und Nachnamen. Zahlreicher sind jedoch jene, die noch heute namenlos in Massengräbern liegen, ohne Grabstein, ohne die Möglichkeit, dass ihre Angehörigen sie anständig und pietätvoll begraben. Ein anständiges Begräbnis ist jedoch eine zivilisatorische Grundnorm, die uns von der Barbarei unterscheidet.
Leider trägt der Wind auch die Namen ihrer Henker, der Verantwortlichen für die Nachkriegsmassaker und politischen Schauprozesse, davon. Und diejenigen, die etwas wissen, trauen sich nicht ihr Schweigen zu brechen. Noch immer ist die Angst unter der Bevölkerung allgegenwärtig, schützen doch die Justiz als auch die Politik noch immer die Verbrecher, von denen keiner so viel Mut aufzubringen vermag, dass er die Angehörigen der Opfer nach so vielen Jahren um Verzeihung bitten würde. Aus Feigheit haben sie gemordet, aus Feigheit sind sie nicht im Stande die Hand zur Versöhnung auszustrecken. Doch muss Slowenien die Wahrheit über das Geschehen während und nach dem Krieg erfahren. Wenn das nicht geschieht und ein Teil unserer Gesellschaft weiterhin bewusst die Wahrheit verschleiern und die Verantwortlichen für die Nachkriegsmassaker und Schauprozesse schützen wird, dann werden wir die nur allzu notwendige Aussöhnung – von der anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel für alle Opfer totalitärer und autoritärer Regime unlängst auch der ehemalige amerikanische Botschafter Mussomelli gesprochen hat – niemals erleben. Ein Schritt, den der slowenische Staat bislang nicht geschafft hat. Zuerst müssen aber alle Opfer begraben werden, erst dann kann man ihnen ein gemeinsames Denkmal setzen.
Slowenien ist mit dem Sturz des Kommunismus und der Erlangung der Selbstständigkeit zwar Teil der zivilisierten Welt geworden, doch blieben die Werte der europäischen Völkergemeinschaft bislang leider nur auf dem Papier. Die Tatsache, dass es bei uns nie eine Lustration gab, hat zur Folge, dass an der Spitze des slowenischen Justizsystems Richter und Staatsanwälte Karrieren gemacht haben, die im ehemaligen System aufs Gröbste Menschenrechte verletzt haben. Weil sie sich für diese Taten nie verantworten mussten, sind politisch motivierte Prozesse bei uns leider immer noch möglich. Der Präsident der SDS Janez Janša ist der einzige politische Häftling in einem Mitgliedsland der EU, verurteilt zu zwei Jahren Gefängnis, weil er „an einem unbekannten Tag, an einem unbekannten Ort, über unbekannte Kommunikationsmittel ein ebenso unbekanntes Zahlungsversprechen angenommen haben soll“. Eine Urteilsbegründung, die eigentlich einen Freispruch bedeuten müsste. Wenn politische Gegner im Jahre 1945 noch physisch liquidiert wurden, werden sie heute von den Erben des totalitären Gedankenguts mittels der Lüge und unter Missbrauch der Justiz „liquidiert“. Dem muss ein für alle Mal ein Ende gesetzt werden, sonst steht es schlecht um die Zukunft Sloweniens.
Ein slowenisches Sprichwort sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Doch können diese Wunden nicht heilen, solange die Verbrecher nicht gestehen, dass sie Verbrechen begangen haben, solange sie für das begangene Unrecht und das zugefügte Leid nicht um Verzeihung bitten.
Ich habe schon öfters betont, dass ein Volk, das seine Vergangenheit nicht kennt, auch die Zukunft nicht voll auskosten kann. Daher appelliere ich an die Zuständigen, allen voran die neue Regierung, die ihre Politik auf höheren ethischen, moralischen und politischen Standards aufbauen möchte, alles dafür zu tun, dass wir unsere gemeinsame Zukunft auskosten können.
Von der Regierung erwarte ich, dass sie geeignete Bedingungen schafft für die Tätigkeit der Regierungskommission, die sich mit der Frage der Massengräber befasst und dass sie dafür sorgt, dass die Toten ihren Frieden und ihre Ruhe finden indem man sie pietätvoll begräbt. Das Recht auf ein Grab ist ein unveräußerliches Recht eines jeden einzelnen und somit eine Zivilisationsnorm.
Als Vorsitzende der Kommission für Petitionen und Menschenrechte möchte ich allen Angehörigen der Opfer zwischen- und nachkriegszeitlicher Gewalt mein tiefes Beileid aussprechen. Ich bitte, der Opfer mit einer Schweigeminute zu gedenken. Unser Kranz der SDS ist den Opfern des kommunistischen Terrors gewidmet!
Eva Irgl, SDS- Abgeordnete und Vorsitzende der Kommission für Petitionen und Menschenrechte im slowenischen Parlament
REDE NICHT VORHANDEN!
REDE NICHT VORHANDEN.
Geschätzte [...] Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bildungsreise und des Opfergedenkens! Es gibt zumindest drei Stationen im Leben die wir alle im Leben durcheilen müssen. Wir werden nackt und schuldlos ohne Erbsünde geboren, leben , lieben, freuen und Leiden und finden irgendwo unsere letzte Ruhestätte. Diese kann pompös sein oder schlicht und die Grabstätten erzählen von Heldentaten oder sie erinnern uns wie hier an diesem Ort an unfassbares menschliches Leid. Lange hat es gedauert bis man erfahren konnte wo die Nachkriegsopfer aus Slowenien und Kärnten, die auf schreckliche weise um ihr Leben gebracht, verscharrt wurden. Um so unfassbarer ist es, dass heute noch menschlichen Überreste in Stollen gelagert in Kisten auf eine würdige Bestattung warten. Ganz abgesehen davon, gibt es noch verborgene Massengräber und Angehörige werden nie erfahren wo genau sich die letzte Ruhestätte von Vater, Mutter, Schwester, Bruder und Kind befindet. Und so dürfen wir hier an diesem Ort, wo es unfassbare Graußlichkeiten und menschliches Leid gegeben hat, die Täter aber ungestraft geblieben sind, vom demokratischen Staat Slowenien , dort wo es noch möglich ist, wenigstens eine würdige Beisetzung der Opfer erbitten. Vergangenes können wir nicht wieder gut machen, doch mit gemeinsamen Opfergedenken wie es in Kärnten die Konsensgruppe mit Josef Feldner, Marjan Sturm, Heinz Stritzl und Bernhard Sadovnik vorzeigt wird, wollen wir unseren Beitrag zur Versöhnung und Verständigung leisten. Wir gedenken an aller schuldlosen Opfer sowohl der Schreckensherrschaft kommunistischer Diktaturen als auch der des Nationalsozialismus und denken dabei auch an die heutigen Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie die der Dschihadisten. Denken und fühlen wir auch im besonderen mit den Angehörigen und erinnern daran , dass es in Slowenien praktisch lebende Ausgelöschte und eine vom Saat nicht anerkannte deutschsprachige Volksgruppe, hier vertreten durch den Obmann der deutschsprachigen Kulturvereine Andrej Ajdic, gibt. Von den Verantwortungsträgern in Slowenien erbitten wir, auch diesen ihren Staatsbürgern ein Gesicht und Stimme zu geben. Dies aber noch dringend und mahnend bevor wie einst in einem slowenischen Medium gehöhnt wurde, die Volksgruppe nur noch an Grabstätten zu finden ist. Nach den bescheidenen Möglichkeiten leistete der Kärntner Heimatdienst, mit knapp €30.000,- alleine in den letzten 18 Monaten, einen weitaus höheren Beitrag zur Erhaltung der Volksgruppe als der Staat Slowenien, auch daran sei erinnert. Nach den bescheidenen Möglichkeiten leistete der Kärntner Heimatdienst, mit knapp €30.000,- alleine in den letzten 18 Monaten, einen weitaus höheren Beitrag zur Erhaltung der Volksgruppe als der Staat Slowenien, auch daran sei erinnert. Der KHD wird die Kosten eines Angestellten für die deutschsprachige Minderheit (welcher hauptberuflich die deutsche Bibliothek betreiben soll) für ein halbes Jahr zu übernehmen. Wir die wir an der Bildungsreise teilnehmen dürfen sind dankbar dafür , dass es junge Menschen wie unseren Kärntner Historiker Dr. Thomas Rulitz gibt, welcher sich unermüdlich um eine Aufarbeitung der gemeinsamen leidvollen Geschichte ohne Abrechnung bemüht und mit dem Opfergedenken und der Bildungsreise Verständigungsbrücken zu unseren Nachbarn baut und neue Freunde gewinnen lässt. Der Kärntner Kulturverband KHD kündigte sogar an, die Kosten eines Angestellten für die deutschsprachige Minderheit (welcher hauptberuflich die deutsche Bibliothek betreiben soll) für ein halbes Jahr zu übernehmen. Der Kärntner Kulturverband KHD kündigte sogar an, die Kosten eines Angestellten für die deutschsprachige Minderheit (welcher hauptberuflich die deutsche Bibliothek betreiben soll) für ein halbes Jahr zu übernehmen.Der Kärntner Kulturverband KHD kündigte sogar an, die Kosten eines Angestellten für die deutschsprachige Minderheit (welcher hauptberuflich die deutsche Bibliothek betreiben soll) für ein halbes Jahr zu übernehmen.
Franz Jordan KHD Obmannstellvertreter